Freistellung eines Arbeitnehmers - Muster / Vorlage

Eine widerrufliche Freistellung eines Arbeitnehmers bezeichnet die einseitige Entscheidung oder beiderseitige Vereinbarung, in der ein Arbeitnehmer vom Arbeitsgeber von der Arbeitsleistung freigestellt wird. Diese Freistellung kann vom Arbeitgeber jederzeit widerrufen werden, sodass der Arbeitnehmer wieder zur Arbeitsleistung verpflichtet ist. Das Arbeitsverhältnis inklusive aller Pflichten und Rechte bleibt während der Freistellung bestehen.

Die Besonderheiten der widerruflichen Freistellung

Eine widerrufliche Freistellung tritt häufig nach einer Kündigung des Arbeitsverhältnisses in Kraft. Der Arbeitnehmer wird dabei bis zum Ende der gesetzlichen Kündigungsfrist von der Arbeitsleistung freigestellt. Während dieser Zeit kann der Arbeitgeber die Freistellung jedoch widerrufen und den Arbeitnehmer wieder zur Arbeit aufrufen.

Während der Freistellung bleiben die Sozial-, Renten- und Krankenversicherung des Arbeitnehmers bestehen. Es ändert sich also nichts an den Versicherungs- und Beitragspflichten. Für den Arbeitnehmer bedeutet das, dass er während der Freistellung für ein anderes Unternehmen tätig sein darf, da er nicht mehr dem Wettbewerbsverbot unterliegt.

In Bezug auf den Urlaubsanspruch muss der Arbeitgeber bei der Freistellung klarstellen, ob der Resturlaub durch die Freistellung abgegolten ist. Andernfalls kann der Arbeitnehmer nach der Freistellung seinen Urlaubsanspruch in eine Auszahlung umwandeln.

Inhalt einer rechtssicheren Freistellung

Um rechtliche Streitigkeiten zu vermeiden, sollte eine widerrufliche Freistellung immer schriftlich festgelegt werden und folgende Punkte beinhalten:

1. Details zur Kündigung: Der Tag der Kündigung und das Ende der Kündigungsfrist sollten klar angegeben werden.
2. Fortzahlung der Bezüge: Es sollte klar sein, dass der Arbeitnehmer während der Freistellung weiterhin sein Gehalt erhält.
3. Regelungen zur Rückgabe: Eventuelle Vorgaben zur Rückgabe von firmeneigenen Schlüsseln und Gegenständen sollten präzisiert werden, inklusive eines konkreten Zeitpunkts, bis wann diese zurückgegeben werden müssen.
4. Hinweis auf Mitteilungspflichten: Der Arbeitnehmer sollte darauf hingewiesen werden, dass er während der Freistellung dazu verpflichtet ist, seinen Aufenthaltsort und seine telefonische Erreichbarkeit für eventuelle Rückfragen bekannt zu geben.

Durch diese Regelungen kann eine rechtssichere Grundlage für die widerrufliche Freistellung eines Arbeitnehmers geschaffen werden, die beiden Parteien Klarheit und Rechtssicherheit bietet.

Die widerrufliche Freistellung eines Arbeitnehmers ist daher ein wichtiges Instrument im Arbeitsrecht, das sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer vor unerwünschten Konsequenzen schützen kann. Durch eine sorgfältige und rechtssichere Gestaltung der Freistellungsvereinbarung können Missverständnisse und Streitigkeiten vermieden werden. Ein Muster für eine solche Vereinbarung kann eine wertvolle Hilfe sein, um eine individuell zugeschnittene und rechtssichere Freistellungsvereinbarung zu erstellen.

Kündigung des Arbeitsverhältnisses vom [•]

Widerrufliche Freistellung

 •

Sehr geehrte Frau [·],/sehr geehrter Herr [•],

im Hinblick auf Ihre Kündigung vom [•] zum [•] werden Sie hiermit mit sofortiger Wirkung unter Fortbezahlung Ihrer Bezüge widerruflich freigestellt.

Wir bitten Sie nochmals, sämtliche in Ihrem Besitz befindlichen Firmenschlüssel sowie ggfs. weiteres Firmeneigentum sofort nach Erhalt dieses Schreibens abzugeben und darüber hinaus Ihren Arbeitsplatz zu räumen sowie Ihre persönlichen Gegenstände an sich zu nehmen.

Wir bitten Sie, soweit insoweit Änderungen eintreten, Ihren Aufenthaltsort mitzuteilen und sich für etwaige Rückfragen der Firma zur Verfügung zu halten.

Mit freundlichen Grüßen

[Unterschrift]